In diesem Jahr haben wir uns wieder beim F2F Turnier angemeldet. Bei der Begrüßung wurden u.a. die Pokale vorgestellt und ich dachte mir: chick, aber für uns nicht erreichbar 🙁 Dann wurden die Mitglieder der Gruppen ausgelost, die in der Vorrunde gegeneinander antreten sollten (8 mit jeweils 4 Schützen; Modus: jeder gegen jeden, jeweils 4 Passen á 3 Pfeile. Für die höhere Ringzahl gibt es 2 Punkte, bei Gleichstand 1 Punkt. Jeweils die ersten beiden einer Gruppe kommen weiter.). Dabei wurde über die Klassengrenzen hinweggeschossen, d.h. die „Großen“ schossen auch gegen die „Kleinen“. Natürlich mussten die „Knirpse“ nicht auf 30m und eine 80-er Auflage schießen, ihnen wurde es leichter gemacht: je nach Alter schossen sie auf eine 122-er Auflage in 18, 25 oder 40m. Ich war mit 3 „Knirpsen“ in einer Gruppe und kam bei zweien mächtig ins Schwitzen. Mein zweiter Gegener hatte sich mit den ersten 12 Pfeilen richtig warm geschossen und traf eigentlich nur noch Gold. Gleich die erste Passe trieb mir „Sorgenfalten“ ins Gesicht: mit einer 27 hatten wir einen Gleichstand. Nach der 2. Passe lag er nur 3 Ringe zurück. Dann habe ich mir in der 3. Passe einen Aussetzer geleistet und kam nur auf 21 Ringe – was mein Gegener „gnadenlos“ ausnutze und meinen Vorsprung auf 2 Ringe verkürzte. Er war mir also extrem dicht auf den Versen und ich hatte wohl viel Glück, dass ich das Match mit der letzten Passe für mich entscheiden konnte. Das nächste Match war nicht weniger spannend, führte doch mein Gegener mit 1 Ring über 3 Passen. Erst in der letzten Passe drehte sich das Blatt. Somit war das 1/8 Finale für mich also sicher.
In der Pause stürzten wir uns auf zwischenzeitlich gerilltes Fleisch und vernahmen zwischen zwei Bissen die Paarungen des 1/8 Finales, in dem nach „best of seven“ geschossen wurde: max. 7 Passen, nach jeder Passe erhält der Schütze mit der höheren Ringzahl einen Punkt, bei Gleichstand gibt es ein Stechen (pro Schütze 1 Pfeil), wer als erster 4 Punkte hat, kommt weiter. Ich war nicht glücklich, sollte ich doch gegen einen unserer beiden Compound Schützen antreten. Ein Compound Schütze kann per Definition nichst anderes als Gold schießen! 🙂 Und die 80-er Auflage macht es ihm nicht schwerer, das zu erreichen 😉 Einzige Hürde: er muss für eine 10 die „inner ten“ treffen(ein kleiner, halb so großer Kreis innerhalb der 10). Na, ich war ja darauf eingestellt, das 1/8 Finale nicht zu überleben 😉 Aber ich wollte wenigstens so hoch wie möglich verlieren. Und da ich an diesem Tag bis auf meinen Aussetzer in der Vorrunde richtig gut war, ist es mir das unerwartete gelungen: nach insgesamt 5 Passen und einem 3-fachen Stechen (hätten wir dabei wieder Gleichstand gehabt, wäre die Entfernung zur Mitte der Auflage ausgemessen worden und wer dichter dran gewesen wäre, hätte den Punkt bekommen) habe ich das Match mit 4:1 gewonnen. Und stand plötzlich im 1/4 Finale.
Und hier stellte sich mir die Frage, welche Göttlichkeit etwas gegen mich hat: mein Gegner war der zweite Compound Schütze, der in unserem Verein für seine guten Ergebnisse bekannt ist. Na toll! Das sind Momente, in denen man sich fragt: warum tu‘ ich mir das eigentlich an? 😉 An das Match bin ich auch wieder so ran gegangen: so hoch wie möglich verlieren – und habe nach zwei Passen und einem Stechen 2 Punkte. Dann wurde es richtig spannend: ich wurde nervös, gab 2 Punkte ab, holte mir einen dritten und hatte in der 5. Passe einen Gleichstand. Also: Stechen. Das ganze 2x, danach hatte ich den 4. Punkt – mir war das eigentlich unmögliche gelungen, das Match zu gewinnen. Jetzt nennt man mich den „Compound Eliminator“ 🙂
Somit stand ich im 1/2 Finale und hatte, da auch für den 4. Platz ein Pokal vorgesehen war, auf jeden Fall einen dieser chicken Dinger sicher! Und ein Blick zu meinem Göttergatten zeigte, auch er hatte etwas unerwartetes geschafft: gegen einen unserer Bundesligaschützen zu gewinnen und stand ebenfalls im 1/2 Finale. Hier mussten wir gegeneinander antreten: er hat mir nicht den Hauch einer Chance gelassen 😉 Mit 4:0 bin ich anschließend zum kleinen Finale getrottet, während er sich seine „Packung“ im großen Finale (auch mit 4:0 verloren) abgeholt hat. Mein letztes Match lief genauso: 4:0 verloren, aber glücklich über den 4. Platz und den Pokal. Da Thomas den 2. Platz geschafft hat, haben wir nun sogar zwei Pokale 🙂